Forscher der Universitäten Oldenburg und Oxford haben herausgefunden, dass die von Mobilfunknetzen ausgesendeten Funkwellen keinen Einfluss auf den magnetischen Sinn von Zugvögeln haben. Mit Verhaltensexperimenten und quantenmechanischen Berechnungen untersuchten die Wissenschaftler den Einfluss von Funkwellen auf den magnetischen Kompass von Vögeln. Dabei fanden sie heraus, dass Frequenzen über 116 MHz nur eine schwache Auswirkung auf die magnetische Orientierung der Vögel haben. Die Forscher vermuten, dass ein lichtempfindliches Protein namens Cryptochrom 4 als Magnet-Sensor bei Vögeln fungiert. Damit legen sie nahe, dass die hochfrequenten Funkwellen, die in Mobilfunknetzen verwendet werden, den magnetischen Sinn der Vögel nicht beeinträchtigen. Die Erkenntnisse sind wichtig, um Zugvögel zu schützen und herauszufinden, welche Arten von elektromagnetischer Strahlung ihre Navigation stören können. Das Forschungsprojekt wurde im Rahmen des Sonderforschungsbereichs “Magnetorezeption und Navigation bei Wirbeltieren” durchgeführt und umfasst verschiedene Disziplinen und internationale Institutionen.

Reaktion der Gemeinschaft und offizielle Antworten

Die Forschungsergebnisse haben in der wissenschaftlichen Gemeinschaft großes Interesse geweckt. Zahlreiche Experten und Forscher haben das Potenzial dieser Ergebnisse für den Naturschutz und den Schutz von Zugvögeln anerkannt. Es wird erwartet, dass die Ergebnisse dazu beitragen werden, Richtlinien für den Einsatz von Kommunikationstechnologien in Gebieten mit Zugvogelwegen zu entwickeln, um die Auswirkungen von Funkwellen auf die magnetische Orientierung von Vögeln zu minimieren.

Darüber hinaus haben einige Vertreter von Naturschutzorganisationen und Umweltverbänden auf die Bedeutung dieser Forschung für den Schutz von Zugvögeln hingewiesen. Sie fordern, dass die Ergebnisse bei der Planung von Infrastrukturprojekten wie Windkraftanlagen und Mobilfunkmasten berücksichtigt werden.

Auf Regierungsebene wurden die Ergebnisse der Studie ebenfalls beachtet. Einige Länder haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen von Funkwellen auf die magnetische Orientierung von Vögeln zu minimieren. Zum Beispiel wurden bestimmte Frequenzbereiche für den Bau von Mobilfunkmasten in Vogelschutzgebieten eingeschränkt. Diese Schritte werden jedoch als vorläufig angesehen, da weitere Forschung und Untersuchungen erforderlich sind, um die Auswirkungen von Funkwellen auf Zugvögel vollständig zu verstehen.

Insgesamt hat die Studie zur Sensibilisierung für das Thema beigetragen und die Bedeutung des Schutzes von Zugvögeln hervorgehoben. Es wird erwartet, dass weitere Forschung in diesem Bereich durchgeführt wird, um das Verständnis für die Auswirkungen von Funkwellen auf die magnetische Orientierung von Vögeln zu vertiefen und geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

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