Menschen mit Angstzuständen verwenden laut einer Studie des Donders Institute der Radboud University einen weniger geeigneten Abschnitt des Gehirns als nicht-ängstliche Menschen bei Entscheidungen in sozial schwierigen Situationen. Hirnscans zeigten, dass ängstliche Personen Schwierigkeiten haben, alternatives Verhalten zu wählen, was dazu führt, dass sie soziale Situationen häufiger meiden. In einer simulierten sozialen Situation schnitten ängstliche Personen bei einer einfachen Aufgabe genauso gut ab wie nicht-ängstliche Personen, zeigten jedoch Aktivität in einem anderen Teil des Gehirns. Während nicht-ängstliche Personen ein Signal zwischen dem präfrontalen Kortex und dem motorischen Kortex aufwiesen, verwendeten ängstliche Personen eine weniger effiziente Version des präfrontalen Kortex. Diese Unterschiede könnten auf eine Überstimulation des “richtigen” Abschnitts bei ängstlichen Personen zurückzuführen sein. Die Ergebnisse könnten potenziell zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden bei Angststörungen genutzt werden.
Einführung
Angst ist eine häufige psychische Erkrankung, die Millionen von Menschen weltweit betrifft. Sie ist gekennzeichnet durch Gefühle der Unruhe, Nervosität und Sorge. Entscheidungsfindung ist ein wichtiger kognitiver Prozess, den wir regelmäßig durchlaufen, und er kann von verschiedenen Faktoren, einschließlich Angst, beeinflusst werden. Eine Forschung des Bob Bramson und Sjoerd Meijer am Donders Institute der Radboud University hat Licht darauf geworfen, wie ängstliche Personen einen weniger geeigneten Teil des Vorderhirns bei Entscheidungen in sozial schwierigen Situationen verwenden.
Die Studie: Gehirnscans und Entscheidungsfindung
Die von Bramson und Meijer durchgeführte Studie umfasste Gehirnscans, um die Entscheidungsfindungsprozesse von ängstlichen und nicht-ängstlichen Personen zu vergleichen. Die Teilnehmer wurden in eine simulierte soziale Situation versetzt und gebeten, Entscheidungen als Reaktion auf verschiedene Reize zu treffen. Während der Aufgabe wurde ihre Gehirnaktivität mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) überwacht.
Zusammenfassung:
Die Studie verwendete Gehirnscans, um die Entscheidungsfindungsprozesse von ängstlichen und nicht-ängstlichen Personen in einer simulierten sozialen Situation zu vergleichen.
Unterschiede in den Entscheidungsmustern
Die Ergebnisse der Studie zeigten signifikante Unterschiede in den Entscheidungsmustern zwischen ängstlichen und nicht-ängstlichen Personen. Während beide Gruppen in einer einfachen Aufgabe gleichermaßen gut abschnitten, zeigten die Gehirnscans deutliche Unterschiede in den Regionen des Vorderhirns, die aktiviert wurden.
Zusammenfassung:
Ängstliche und nicht-ängstliche Personen zeigten unterschiedliche Entscheidungsmuster, wie durch deutliche Aktivierung in den Vorderhirnregionen belegt.
Ängstliche Personen und alternatives Verhalten
Ängstliche Personen hatten Schwierigkeiten, alternatives Verhalten zu wählen, wenn sie mit sozial schwierigen Situationen konfrontiert wurden. Die Gehirnscans zeigten, dass sie eine weniger effiziente Version des präfrontalen Cortex im Vergleich zu nicht-ängstlichen Personen verwendeten.
Zusammenfassung:
Ängstliche Personen haben Schwierigkeiten, alternatives Verhalten auszuwählen und verwenden eine weniger effiziente Version des präfrontalen Cortex.
Die Rolle der Reizüberflutung bei Angst
Die Forscher vermuten, dass die beobachteten Unterschiede in der Gehirnaktivität ängstlicher Personen auf eine Überstimulation des “richtigen” Teils des Vorderhirns zurückzuführen sein könnten. Diese Überstimulation könnte die Fähigkeit beeinträchtigen, alternatives Verhalten in sozial schwierigen Situationen zu wählen.
Zusammenfassung:
Die Überstimulation des “richtigen” Teils des Vorderhirns könnte zu den Schwierigkeiten beitragen, vor denen ängstliche Personen bei der Auswahl alternativen Verhaltens stehen.
Auswirkungen auf die Behandlung von Angststörungen
Die Ergebnisse dieser Studie haben potenzielle Auswirkungen auf die Behandlung von Angststörungen. Indem man die spezifischen Gehirnmechanismen versteht, die an der Entscheidungsfindung bei ängstlichen Personen beteiligt sind, könnten Forscher gezielte Interventionen entwickeln, die Menschen dabei helfen, ihre Vermeidung von sozialen Situationen zu überwinden.
Zusammenfassung:
Die Erkenntnisse aus dieser Studie könnten möglicherweise genutzt werden, um neue Behandlungen für Angststörungen zu entwickeln, indem man die spezifischen Gehirnmechanismen anspricht, die an der Entscheidungsfindung beteiligt sind.
Schlussfolgerung
Diese von Bob Bramson und Sjoerd Meijer am Donders Institute durchgeführte Forschung liefert wertvolle Einblicke in die Beziehung zwischen Angst und Entscheidungsfindung. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass ängstliche Personen einen weniger geeigneten Teil des Vorderhirns verwenden, wenn sie Entscheidungen in sozial schwierigen Situationen treffen. Weitere Forschungen in diesem Bereich haben das Potenzial, unser Verständnis von Angst zu verbessern und zur Entwicklung effektiverer Behandlungen beizutragen.