Wissenschaftler der Tokyo Tech haben die außergewöhnlichen protonen- und oxidionenleitenden Eigenschaften eines hexagonalen perowskitverwandten Oxids, Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1, entdeckt. Diese Entdeckung könnte bedeutende Auswirkungen auf zukünftige elektrochemische Geräte in der sauberen Energietechnik haben. Aktuelle festoxide Brennstoffzellen (SOFCs) und protonische keramische Brennstoffzellen (PCFCs) stoßen auf Herausforderungen, die ihre Entwicklung behindern. Die meisten bekannten oxidionenleitenden Materialien weisen nur bei hohen Temperaturen ausreichende Leitfähigkeit auf, während PCFCs chemisch instabil in Kohlendioxidatmosphären sind und aufwendige Herstellungsprozesse erfordern. Die Lösung liegt in Dual-Ionenleitern, die die Vorteile von SOFCs und PCFCs kombinieren. Dual-Ionenleiter ermöglichen die Diffusion von Protonen und Oxidionen und bieten so eine hohe Gesamtleitfähigkeit bei niedrigeren Temperaturen, wodurch die Leistung elektrochemischer Geräte verbessert wird. Bisherige Berichte über perowskitverwandte Dual-Ionenleiter wiesen jedoch eine unzureichende Leitfähigkeit für praktische Anwendungen auf, und ihre Leitfähigkeitsmechanismen waren schlecht verstanden. Das Forschungsteam der Tokyo Tech untersuchte Materialien ähnlich wie Ba7Nb4MoO20, aber mit einem höheren Mo-Anteil, und entdeckte dabei Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1 mit bemerkenswerten protonen- und oxidionenleitenden Eigenschaften. Das Team verwendete verschiedene Techniken, darunter molekulardynamische Simulationen und Neutronenstreuungsanalysen, um die zugrunde liegenden Mechanismen dieser hohen Leitfähigkeit zu verstehen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die einzigartige Oxidionenleitfähigkeit von Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1 auf die Bildung und den Abbau von M2O9-Dimeren zurückzuführen ist, was eine schnelle Bewegung der Oxidionen ermöglicht. Die hohe Protonenleitung hingegen beruht auf einer effizienten Protonenmigration innerhalb der hexagonal dicht gepackten BaO3-Schichten des Materials. Diese Erkenntnisse über die Leitfähigkeit und Ionenwanderungsmechanismen von Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1 könnten die zukünftige Gestaltung von perowskitverwandten Dual-Ionenleitern unterstützen. Zusammenfassend haben diese Forschungsergebnisse das Potenzial, die Bereiche der Oxidionen-, Protonen- und Dual-Ionenleiter für den Einsatz in sauberer Energietechnik voranzutreiben.

Einführung

Die Entdeckung des hexagonalen perowskitähnlichen Oxids Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1 hat bedeutende Auswirkungen auf zukünftige elektrochemische Geräte in den Bereichen saubere Energietechnologien. Dieses Oxid weist außergewöhnliche Protonen- und Oxidionenleitfähigkeiten auf und löst damit Herausforderungen bei soliden Oxidbrennstoffzellen (SOFCs) und protonenleitenden keramischen Brennstoffzellen (PCFCs). Dieser Artikel untersucht die Vorteile von Dual-Ionenleitern und die Grenzen bestehender Oxidionenleiter und PCFCs. Der Fokus liegt auf den einzigartigen Eigenschaften und Leitmechanismen von Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1.

Dual-Ionenleiter: Die Lösung für Herausforderungen in der Brennstoffzellentechnologie

Dual-Ionenleiter kombinieren die Vorteile von SOFCs und PCFCs und ermöglichen so eine hohe Gesamtleitfähigkeit bei niedrigeren Temperaturen. Sie erleichtern die Diffusion von Protonen und Oxidionen, was die Leistung elektrochemischer Geräte verbessert. Im Gegensatz zu den meisten bekannten Oxidionenleitern weisen Dual-Ionenleiter auch bei niedrigeren Temperaturen ausreichende Leitfähigkeit auf. Darüber hinaus sind sie chemisch stabil in Kohlendioxidatmosphären und erfordern keine energieintensiven Herstellungsverfahren.

Grenzen von aktuellen Oxidionenleitern und PCFCs

Bestehende Oxidionenleiter weisen in der Regel eine begrenzte Leitfähigkeit bei hohen Temperaturen auf, was sie für den Einsatz in elektrochemischen Geräten unpraktisch macht. PCFCs sind hingegen chemisch instabil in Kohlendioxidatmosphären und erfordern energieintensive Herstellungsverfahren. Diese Einschränkungen behindern die Entwicklung und die weitreichende Anwendung von SOFCs und PCFCs in sauberen Energietechnologien.

Forschung zu Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1: Außergewöhnliche Protonen- und Oxidionenleitfähigkeiten

Ein Forschungsteam der Tokyo Tech untersuchte Materialien, die Ba7Nb4MoO20 ähneln, aber einen höheren Mo-Anteil aufweisen. Dadurch wurde die Entdeckung von Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1 mit bemerkenswerter Protonen- und Oxidionenleitfähigkeit möglich. Das Team setzte verschiedene Techniken ein, darunter Molekulardynamik-Simulationen und Neutronenstreuungsanalysen, um die zugrundeliegenden Mechanismen für die hohe Leitfähigkeit dieses Materials aufzudecken.

Oxidionenleitfähigkeitsmechanismus von Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1

Die hohe Oxidionenleitfähigkeit von Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1 wird auf die Bildung und Spaltung von M2O9-Dimeren zurückgeführt. Dieses Phänomen ermöglicht eine schnelle Bewegung von Oxidionen innerhalb des Materials und erleichtert so eine effiziente Leitung.

Protonenleitungsmechanismus von Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1

Die hohe Protonenleitfähigkeit in Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1 beruht auf einer effizienten Protonenmigration innerhalb der hexagonal dicht gepackten BaO3-Schichten des Materials. Diese interne Struktur ermöglicht einen schnellen Protonentransport und trägt zu ihrer außergewöhnlichen Leitfähigkeit bei.

Auswirkungen und zukünftige Anwendungen

Die außergewöhnliche Protonen- und Oxidionenleitfähigkeit von Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1 hat bedeutende Auswirkungen auf die Bereiche der Oxidionen-, Protonen- und Dual-Ionenleiter. Das Verständnis der Leitfähigkeit und der Ionenmigrationsmechanismen in diesem Material kann bei der zukünftigen Entwicklung perowskitähnlicher Dual-Ionenleiter helfen. Diese Erkenntnisse können den Weg für die Entwicklung effizienterer und praktischerer elektrochemischer Geräte in sauberen Energietechnologien ebnen.

Fazit

Die Entdeckung von Ba7Nb3.8Mo1.2O20.1 und seine außergewöhnliche Protonen- und Oxidionenleitfähigkeit bieten vielversprechende Möglichkeiten für die Weiterentwicklung der Bereiche Oxidionen-, Protonen- und Dual-Ionenleiter. Die einzigartigen Eigenschaften und Leitmechanismen dieses hexagonalen perowskitähnlichen Oxids können die Grenzen bestehender Brennstoffzellentechnologien überwinden und zur Entwicklung saubererer und effizienterer Energiesysteme beitragen.

Quelle

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