Eine in Japan durchgeführte Forschungsstudie legt nahe, dass durch den Klimawandel verursachte extreme Wetterbedingungen ozeanische Seevögel an ihre Grenzen bringen könnten. Wissenschaftler haben GPS-Bio-Logger an 14 Stummelflügelsturmtaucher, eine Seevogelart, befestigt und ihre Bewegungen während des starken Sturms Typhoon Faxai verfolgt. Die meisten Vögel schienen unbeeinträchtigt oder konnten dem Sturm ausweichen, mit Ausnahme eines männlichen Sturmvogels, der mehrere Schleifen flog und insgesamt eine Strecke von 1.146 km zurücklegte. Der verfolgte Vogel erreichte Geschwindigkeiten von 90-170 km/h, stieg auf eine Höhe von 4.700 m und wurde über das japanische Festland getragen, bevor der Taifun sich wieder in den Pazifischen Ozean bewegte. Stummelflügelsturmtaucher fliegen normalerweise in niedrigen Höhen über dem offenen Ozean, aber sie haben ein höheres Risiko für Kollisionen und Prädation, wenn sie über Land fliegen müssen. Unterschiedliche Seevogelarten haben verschiedene Strategien, um Stürme zu vermeiden, darunter das Aufsteigen in hohe Höhen, das Warten am Boden oder das Verweilen im Auge des Sturms, wo die Winde ruhiger sind. Angesichts der globalen Intensivierung von Stürmen durch den Klimawandel stellen sich Fragen nach der Fähigkeit ozeanischer Vögel, diese starken Stürme zu überstehen, was die Notwendigkeit einer besseren Kenntnis darüber betont, wie Seevögel mit extremem Wetter umgehen.
Einführung
In den letzten Jahren hat der Klimawandel zu einer Zunahme der Häufigkeit und Intensität von extremen Wetterereignissen auf der ganzen Welt geführt. Dazu gehören mächtige Stürme wie Taifune, Hurrikane und Zyklone. Hochseegängige Seevögel, wie zum Beispiel der Bindensturmtaucher, sind besonders anfällig für diese extremen Wetterbedingungen. Dieser Artikel widmet sich einer in Japan durchgeführten Forschungsstudie, die die Auswirkungen von extremem Wetter, speziell dem Taifun Faxai, auf die Bewegung und das Verhalten dieser Seevögel untersucht.
Hintergrund
Seevögel wie der Bindensturmtaucher sind stark an das Leben auf See angepasst und verbringen den Großteil ihres Lebens weit weg von Land. Sie haben spezifische Strategien entwickelt, um mit ihrem ozeanischen Lebensraum umzugehen, darunter Tiefflug, um Kollisionen und Raubtiere zu reduzieren. Extreme Wetterereignisse wie Taifune können jedoch die normalen Muster und das Verhalten dieser Seevögel stören und sie an ihre Grenzen bringen. Das Verständnis, wie Seevögel mit extremem Wetter umgehen, ist für ihren Erhalt und ihr Management unerlässlich.
Die Studie
Die in Japan durchgeführte Studie hatte zum Ziel, die Bewegungen hochseegängiger Seevögel während eines mächtigen Sturms, Taifun Faxai, zu verfolgen. Forscher befestigten GPS-Bio-Logger an 14 Bindensturmtauchern, um ihr Verhalten und ihre Bewegungsmuster zu überwachen. Die Bio-Logger sammelten erfolgreich Daten über die Bewegungen der Vögel während des Taifuns und lieferten wertvolle Einblicke in ihre Reaktion auf extremes Wetter.
Ergebnisse der Verfolgung
Die meisten der verfolgten Bindensturmtaucher schienen vom Taifun unbeeinflusst zu sein oder konnten ihm vollständig ausweichen. Ein männlicher Bindensturmtaucher zeigte jedoch während des Sturms außergewöhnliches Verhalten. Der Vogel vollendete mehrere Schleifen und legte insgesamt eine Strecke von 1.146 km zurück. Dabei erreichte er beeindruckende Geschwindigkeiten von 90-170 km/h und flog auf eine Höhe von 4.700 m. Der Vogel wurde sogar über das Festland von Japan getragen, bevor sich der Taifun zurück in den Pazifischen Ozean bewegte.
Risiken für Seevögel
Normalerweise fliegen Bindensturmtaucher in geringer Höhe über dem offenen Ozean, um das Risiko von Kollisionen und Raubtieren zu minimieren. Wenn sie jedoch mit extremen Wetterereignissen konfrontiert werden, sind sie gezwungen, ihre Flugmuster zu verändern. Das Fliegen über Land erhöht die Wahrscheinlichkeit von Kollisionen mit Gebäuden, Stromleitungen und anderen Strukturen sowie der Gefahr von Raubtieren, die in ihrem normalen Lebensraum im Meer möglicherweise nicht vorhanden sind.
Strategien der Seevögel zum Umgang mit extremem Wetter
Seevögel haben verschiedene Strategien entwickelt, um mit extremen Wetterereignissen wie Taifunen umzugehen. Diese Strategien umfassen:
Aufsteigen in große Höhen
Einige Seevogelarten, darunter Bindensturmtaucher, sind in der Lage, in große Höhen zu fliegen, um den Auswirkungen von extremem Wetter zu entkommen. Durch den Aufstieg in höhere Höhen können sie den starken Winden und Turbulenzen von Stürmen entgehen. Diese Strategie birgt jedoch ihre eigenen Herausforderungen, wie erhöhten Energieverbrauch und potenzielle Gefahr von Raubtieren in größeren Höhen.
Warten auf dem Boden
Andere Seevögel entscheiden sich möglicherweise dafür, den Sturm auf dem Land oder auf schwimmenden Objekten wie Bojen abzuwarten. Diese Strategie ermöglicht es ihnen, den Gefahren des Fliegens in extremen Wetterbedingungen vollständig auszuweichen. Allerdings sind sie dadurch Risiken von Raubtieren ausgesetzt, die ebenfalls Schutz auf dem Land oder schwimmenden Objekten suchen.
Verbleib im Auge des Sturms
Einige Vögel verwenden den ruhigeren Bereich im Auge des Sturms. Das Auge ist der Bereich mit reduzierter Windgeschwindigkeit und klarem Himmel, der sich im Zentrum bestimmter schwerer Wetterbedingungen befindet. Indem sie im Auge bleiben, können Seevögel ihre Exposition gegenüber starken Winden und Turbulenzen reduzieren. Diese Strategie erfordert jedoch präzise Navigationsfähigkeiten, um innerhalb des relativ kleinen Bereichs ruhiger Bedingungen zu bleiben.
Auswirkungen und Erhaltungserfordernisse
Die in Japan durchgeführte Forschungsstudie verdeutlicht die Notwendigkeit eines besseren Verständnisses dafür, wie hochseegängige Seevögel mit extremen Wetterereignissen, die durch den Klimawandel intensiviert werden, umgehen. Mit der zunehmenden Häufigkeit und Intensität von schweren Stürmen können Seevogelpopulationen vor erheblichen Herausforderungen stehen, was ihre Fähigkeit zur Anpassung und zum Überleben betrifft. Die Erhaltungsbemühungen sollten sich darauf konzentrieren, Strategien zur Minderung der Auswirkungen von extremen Wetterereignissen auf Seevögel zu entwickeln, wie die Schaffung von Schutzgebieten oder die Implementierung von Frühwarnsystemen für Vogelpopulationen.
Schlussfolgerung
Die in Japan durchgeführte Forschungsstudie liefert wertvolle Einblicke in die Bewegung und das Verhalten hochseegängiger Seevögel während eines extremen Wetterereignisses. Sie verdeutlicht die außergewöhnlichen Fähigkeiten von Vögeln wie dem Bindensturmtaucher, mächtige Stürme zu überstehen und zu navigieren. Gleichzeitig betont sie jedoch die Risiken und Herausforderungen, denen diese Seevögel ausgesetzt sind, wenn sie gezwungen sind, ihre Flugmuster zu verändern. Weitere Forschung ist notwendig, um unser Verständnis für die Widerstandsfähigkeit von Seevögeln gegen extreme Wetterbedingungen zu verbessern und Erhaltungsbemühungen zu informieren, um diese unglaublichen Geschöpfe angesichts des Klimawandels zu schützen.