Eine neue Studie der University of California, Davis, liefert direkte Beweise dafür, dass eine erhöhte Homozygotie, also das Vorliegen von zwei identischen Allelen im Genom, die Fruchtbarkeit einer Menschheitspopulation negativ beeinflusst. Die Forschung konzentrierte sich auf die Himba-Gemeinschaft in Namibia, einer isolierten Population, die Endogamie praktiziert, indem sie innerhalb der gleichen Gruppe heiratet. Die Himba haben ein einzigartiges System der Ehe und Fortpflanzung, was zu einer hohen Anzahl von Halbgeschwistern in der Bevölkerung führt. Die Forscher sammelten genetische Daten von 681 Individuen und fanden genetische Marker, die auf erhöhte Inzucht hinweisen. Diese Marker, bekannt als homozygote Strecken (ROH), waren in den Genomen der Himba besonders lang, was auf eine hohe Wahrscheinlichkeit einer gemeinsamen Abstammung ihrer Eltern hindeutet. Die genetischen Auswirkungen von Inzucht können sich im Laufe der Zeit ansammeln, auch wenn Individuen keine vollständigen Cousinen sind. Engpässe in der Bevölkerung, wie eine Abnahme der Population, die zu Inzucht führt, können genetische Konsequenzen haben, die sich erst in späteren Generationen manifestieren. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass solche Ereignisse innerhalb der letzten 12 bis 18 Generationen bei der Himba-Bevölkerung auftraten. Die Studie stellte auch fest, dass lange homozygote Strecken sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Frauen, bei denen ein größerer Anteil ihres Genoms in ROH vorlag, hatten tendenziell weniger Kinder als diejenigen mit weniger ROH. Die Forscher verwendeten statistische Modelle, um den Zusammenhang zwischen ROH und reproduktivem Erfolg zu analysieren. An der Studie beteiligt waren Forscher der University of Missouri, der Duke University, der Brown University, der University of Namibia und der University of California, Los Angeles.
Einführung
Die kürzlich von der University of California, Davis, durchgeführte Studie liefert direkte Hinweise darauf, wie sich erhöhte Homozygotie auf die Fruchtbarkeit in menschlichen Populationen auswirkt. Homozygotie bezieht sich darauf, zwei identische Allele im Genom zu haben, was auf Inzucht und gemeinsame Abstammung zurückzuführen sein kann. Die Forschung konzentrierte sich speziell auf die Himba-Gemeinschaft in Namibia, eine isolierte Population, die Endogamie praktiziert, indem sie innerhalb derselben Gruppe heiratet.
Die Himba-Gemeinschaft und die Endogamie
Die Himba-Menschen in Namibia haben ein einzigartiges System der Ehe und der Fortpflanzung, was zu einer hohen Anzahl von Halbgeschwistern in der Bevölkerung führt. Diese Praxis der Endogamie hat zu einer höheren Wahrscheinlichkeit einer gemeinsamen Abstammung bei den Individuen geführt.
Genetische Marker und Runs of Homozygosity (ROH)
Die Forscher sammelten genetische Daten von 681 Personen innerhalb der Himba-Gemeinde. Sie untersuchten genetische Marker, die als Runs of Homozygosity (ROH) bekannt sind. Diese ROHs waren in den Genomen der Himba besonders lang, was auf ein hohes Maß an Homozygotie und eine signifikante Möglichkeit einer gemeinsamen Abstammung bei den Eltern hinweist.
Genetische Auswirkungen von Inzucht
Inzucht kann langfristige genetische Folgen haben, selbst wenn die Individuen keine vollständigen Cousinen sind. Flaschenhalsereignisse, bei denen die Bevölkerungsgröße abnimmt und Inzucht auftritt, können zu genetischen Effekten führen, die sich erst in späteren Generationen zeigen. Die Forscher stellten fest, dass solche Flaschenhalsereignisse in den letzten 12 bis 18 Generationen der Himba-Bevölkerung aufgetreten sind.
Auswirkungen langer ROH auf die Fruchtbarkeit
Die Studie untersuchte auch die Auswirkungen langer Runs of Homozygosity auf die Fruchtbarkeit innerhalb der Himba-Bevölkerung.
Zusammenhang zwischen ROH und reproduktivem Erfolg
Die Forscher verwendeten statistische Modelle, um den Zusammenhang zwischen dem Anteil des Genoms in ROH und dem reproduktiven Erfolg zu analysieren. Sie fanden heraus, dass Frauen mit einem höheren Anteil ihres Genoms in ROH wahrscheinlicher weniger Kinder haben als diejenigen mit weniger ROH.
Statistische Analyse der Fruchtbarkeit und ROH
Die Studie verwendete statistische Modelle, um den negativen Einfluss langer ROH auf die Fruchtbarkeitsraten zu quantifizieren. Durch die Analyse der Daten der Himba-Bevölkerung konnten die Forscher einen direkten Zusammenhang zwischen erhöhter Homozygotie und verringerten Fruchtbarkeit nachweisen.
Schlussfolgerung
Die von der University of California, Davis, durchgeführte Studie verdeutlicht die negativen Auswirkungen erhöhter Homozygotie auf die Fruchtbarkeit in einer menschlichen Population. Die Forschung konzentrierte sich speziell auf die Himba-Gemeinschaft in Namibia, eine isolierte Population, die Endogamie praktiziert. Die Studie ergab, dass genetische Marker, die als Runs of Homozygosity (ROH) bekannt sind, in den Genomen der Himba besonders lang waren, was auf eine hohe Wahrscheinlichkeit einer gemeinsamen Abstammung hinweist. Diese gemeinsame Abstammung, die auf Inzucht zurückzuführen ist, hatte nachweislich negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit, wobei Frauen mit einem höheren Anteil ihres Genoms in ROH weniger Kinder hatten. Die Ergebnisse dieser Studie tragen zu unserem Verständnis der genetischen Folgen von Inzucht und der Bedeutung genetischer Vielfalt zur Aufrechterhaltung gesunder Populationen bei.