Am 1. September 1923 ereignete sich das verheerende Kantō-Erdbeben in Japan, das zu verheerenden Bränden führte und etwa 90% der 105.000 Menschen tötete, die in und um Tokio ums Leben kamen. Damit gehört es zu den tödlichsten Naturkatastrophen der Geschichte und kann mit der atomaren Bombe auf Hiroshima während des Zweiten Weltkriegs verglichen werden. Eine neue Studie, die in der Bulletin of the Seismological Society of America veröffentlicht wurde, argumentiert, dass die Geschichte des Brandes wichtige Lehren für Seismologen, Rettungsteams und Stadtplaner bereithält.
Die Brände wurden von dem Seismologen Imamura Akitsune vorhergesagt, der vor den Gefahren von Brandausbrüchen nach Erdbeben warnte. Imamura’s Warnungen wurden jedoch von Ōmori Fusakichi, einem führenden Seismologen damals, verspottet. Die Brände entstanden kurz nach dem Erdbeben, verursacht durch Bürger, die Mahlzeiten auf traditionellen Öfen und Grills kochten. Die Brände breiteten sich aufgrund der Vielzahl an Holzgebäuden und unzureichender feuerwehrtechnischer Kapazitäten schnell aus.
Obwohl weniger als 5% der Literatur über das Kantō-Erdbeben den Brand im Detail behandelt, verursachte er den Großteil der Schäden und Todesfälle im Vergleich zu den Erdbebenerschütterungen und Liquefaktionserscheinungen. Die Brände verschmolzen zu Feuerwirbeln oder Tornados, die alles auf ihrem Weg verschlangen. Aktuelle Schätzungen setzen die Verluste durch die Brände auf fast 1,5 Milliarden Yen, was dem gesamten nationalen Haushalt Japans für 1923 entspricht.
In der BSSA-Studie wird auch der Einfluss des Brandes auf Stadtplanung, Politik und Bildung in Japan untersucht. Das Erdbeben führte zu wichtigen Veränderungen in den Schutzplänen und der Einbeziehung von Erdbebenschutzmaßnahmen in den japanischen Lehrplan. Die historischen Berichte über das Ereignis, insbesondere die von Kindern verfassten und illustrierten, liefern wertvolle Einblicke in individuelle Erfahrungen während der Katastrophe.
Die Autoren argumentieren dafür, dass das Ereignis statt als “Große Kantō-Erdbebenkatastrophe” besser als “Große Kantō-Feuerkatastrophe” bezeichnet werden sollte, um die bedeutende Rolle der Brände zu betonen. Sie betonen die Notwendigkeit von Brandpräventions- und Reaktionsstrategien in Erdbebengebieten wie der Westküste der USA, Japan und Teilen von Neuseeland, die starke Erdbebenerschütterungen und eine große Anzahl an Holzgebäuden aufweisen. Die Forscher unterstreichen, dass große Brände nach Erdbeben nicht nur von der Stärke der Erschütterung, sondern auch von den Wetterbedingungen und der gebauten Umgebung abhängen.
1. Einleitung
Überblick über das Kantō-Erdbeben am 1. September 1923 und die verheerenden Brände, die es zu einer der tödlichsten Naturkatastrophen der Geschichte machten.
2. Die Vorhersagen und die Spöttelei
Besprechung der Vorhersagen des Seismologen Imamura Akitsune über Brandausbrüche nach Erdbeben und wie sie von dem führenden Seismologen Ōmori Fusakichi zurückgewiesen wurden.
3. Die Entzündung und schnelle Ausbreitung der Brände
Erklärung, wie die Brände kurz nach dem Erdbeben entzündet wurden und sich aufgrund der Kombination aus Bürgerinnen und Bürgern, die Mahlzeiten auf traditionellen Öfen kochten, einer Fülle von Holzgebäuden und unzureichender Feuerbekämpfungsfähigkeiten rasch ausbreiteten.
4. Die verheerende Wirkung der Brände
Hervorhebung, wie die Brände im Vergleich zu den Bodenerschütterungen und dem Erdbodensatz den Großteil der Schäden und Todesfälle verursachten, wobei sich die Brände zu Feuerwirbeln oder Zyklonen vereinigten, die alles auf ihrem Weg verzehrten.
5. Die finanziellen Verluste
Eine Übersicht über die geschätzten finanziellen Verluste, die durch die Brände verursacht wurden, die das gesamte nationale Budget Japans für das Jahr 1923 überstiegen.
6. Die Auswirkungen auf Stadtplanung, Politik und Bildung
Eine Untersuchung, wie die Brandkatastrophe Änderungen in den Erdbeben-Schutzplänen, die Aufnahme von Erdbebenschutzmaßnahmen in den japanischen Lehrplan und die historischen Berichte über das Ereignis, wertvolle Einblicke in individuelle Erfahrungen bieten.
7. Der Ruf nach einer überarbeiteten Terminologie
Eine Argumentation, das Ereignis als die Große Kantō-Feuerkatastrophe umzubenennen, um die bedeutende Rolle der Brände hervorzuheben und die Bedeutung der Brandprävention in erdbebenanfälligen Gebieten zu betonen.
8. Lehren für Erdbebenwissenschaftler
Wie die Untersuchung des Großen Kantō-Erdbebens und der darauffolgenden Brände wichtige Lehren für Erdbebenwissenschaftler bietet, um das potenzielle Ausmaß von Bränden nach Erdbeben zu verstehen.
9. Lehren für Notfallteams
Eine Erkundung der Lektionen, die Notfallteams aus dem Großen Kantō-Erdbeben und den verheerenden Bränden ziehen können, einschließlich der Notwendigkeit einer verbesserten Feuerbekämpfungsfähigkeiten und koordinierter Katastrophenpläne.
10. Lehren für Stadtplaner
Eine Analyse der Auswirkungen auf Stadtplaner in erdbebengefährdeten Gebieten wie der US-Westküste, Japan und Teilen von Neuseeland, einschließlich der Bedeutung der Berücksichtigung von sowohl seismischer Erschütterung als auch Brandrisiken bei der Stadtentwicklung und den Bauvorschriften.
11. Schlussfolgerung
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse aus der Untersuchung des Großen Kantō-Erdbebens und der verheerenden Brände, wobei die Notwendigkeit integrierter Ansätze zur Erdbeben-Vorbereitung betont wird, die das Potenzial von Brandausbrüchen berücksichtigen.
Zusätzliche Informationen:
- Historische Berichte, die von Kindern verfasst und illustriert wurden, bieten wertvolle Einblicke in individuelle Erfahrungen während der Katastrophe.
- Wetterbedingungen und die gebaute Umwelt spielen eine entscheidende Rolle bei der Größe und Auswirkung großer Brände nach Erdbeben.
- Die Notwendigkeit von Strategien zur Brandverhütung und -bekämpfung in erdbebengefährdeten Gebieten