Wissenschaftler des Griffith Centre for Social and Cultural Research und des Sarawak Museum Department haben erstmals die Holzkohlezeichnungen in der Gua Sireh Höhle in Sarawak datiert. Die Zeichnungen zeigen den Widerstand indigener Völker gegen Gewalt zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert. Die Radiokarbon-Datierungen der Zeichnungen entsprechen einer Zeit des Konflikts, in der malaiische Eliten hohe Abgaben von den indigenen Bergvölkern verlangten. Die Zeichnungen wurden mit Holzkohle verschiedener Bambusarten angefertigt und sind aufgrund der Kalksteinbasis außergewöhnlich gut erhalten. Diese Radiokarbon-Daten stellen die ersten chronometrischen Altersbestimmungen für malaysische Felskunst dar. Die Kunst in der Gua Sireh Höhle ist Teil einer weiten Verbreitung von schwarzen Zeichnungen, die in ganz Südostasien zu finden sind, und sie ist mit der Diaspora der austronesisch-sprechenden Völker verbunden. Die Forscher haben herausgefunden, dass Menschen mit Kopfbedeckungen, ausgerüstet mit Schilden, Messern und Speeren dargestellt sind und sich mit Aktivitäten wie Jagen, Schlachten, Fischen, Kämpfen und Tanzen beschäftigen. Die Datierung stützte sich auf die mündlichen Überlieferungen der Bidayuh, die derzeit für den Schutz der Höhle zuständig sind. Gua Sireh diente als Zuflucht während gewaltsamer Auseinandersetzungen im frühen 19. Jahrhundert, als die Bidayuh gegen eine Truppe von 300 bewaffneten Männern widerstanden, die in die Höhle eindringen wollten. Indem sie standhielten, retteten sie ihre Kinder, indem sie durch einen hinteren Tunnel flüchteten. Die vollständige Forschungsarbeit wird am 23. August 2023 in der Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlicht.
Einführung
Die Kohlezeichnungen, die in der Gua Sireh Höhle in Sarawak, Malaysia gefunden wurden, wurden erstmals von Forschern des Griffith Centre for Social and Cultural Research und des Sarawak Museum Department datiert. Diese Zeichnungen stellen den indigenen Widerstand gegen Gewalt zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert dar und bieten wertvolle Einblicke in den historischen Kontext der Region.
Hintergrund der Gua Sireh Höhle
Die Gua Sireh Höhle ist eine bedeutende archäologische Stätte in Sarawak, Malaysia. Sie diente in Zeiten territorialer Gewalt als Zufluchtsort und steht gegenwärtig unter der Obhut des Bidayuh-Volkes. Die Höhle ist bekannt für ihre bemerkenswerte Erhaltung von Kohlezeichnungen, die einen Blick in die Vergangenheit ermöglichen und eine einzigartige Perspektive auf den indigenen Widerstand bieten.
Überblick über die Kohlezeichnungen
Die Kohlezeichnungen in der Gua Sireh Höhle stellen Szenen des indigenen Widerstands gegen Gewalt dar. Die Kunstwerke zeigen Menschen mit Kopfbedeckungen, bewaffnet mit Schilden, Messern und Speeren, die verschiedenen Aktivitäten wie Jagen, Schlachten, Fischen, Kämpfen und Tanzen nachgehen. Diese Zeichnungen wurden mit Holzkohle von verschiedenen Bambusarten hergestellt und auf Kalksteinflächen außergewöhnlich gut erhalten.
Bedeutung der chronometrischen Altersbestimmungen
Die kürzlich durchgeführte Radiokarbon-Datierung der Kohlezeichnungen in der Gua Sireh Höhle liefert erstmals wertvolle chronometrische Altersbestimmungen für malaysische Felskunst. Diese Datierung ermöglicht es Forschern, die Zeichnungen in einen bestimmten historischen Kontext einzuordnen und das Zeitfenster ihrer Entstehung zu verstehen.
Verbindung zu indigenen Bergvölkern und malaiischen Eliten
Die Radiokarbon-Daten der Zeichnungen korrespondieren mit einer Zeit des Konflikts, in der die malaiischen Eliten hohe Zölle auf indigene Bergvölker erhoben. Diese Verbindung verdeutlicht die historischen Dynamiken zwischen verschiedenen Gruppen in der Region und gibt Einblick in die soziale und politische Landschaft der Zeit.
Assoziation mit austronesischsprachigen Völkern
Die Kohlezeichnungen in der Gua Sireh Höhle sind Teil einer breiteren Verbreitung von schwarzen Zeichnungen, die in ganz Südostasien gefunden wurden, und werden mit der Diaspora austronesischsprachiger Völker in Verbindung gebracht. Diese Assoziation liefert Erkenntnisse über die Migrationsmuster und kulturellen Verbindungen der Region.
Wichtigkeit der mündlichen Überlieferungen
Die mündlichen Überlieferungen der Bidayuh, die gegenwärtig für die Gua Sireh Höhle zuständig sind, spielten bei der Forschung eine entscheidende Rolle. Diese mündlichen Überlieferungen lieferten wertvolle Kontextinformationen über die Zeichnungen und ermöglichten es den Forschern, ihre Bedeutung und historische Darstellung besser zu verstehen.
Rolle der Gua Sireh Höhle im indigenen Widerstand
Die Gua Sireh Höhle diente während der territorialen Gewalt im frühen 19. Jahrhundert als Zufluchtsort. Das Bidayuh-Volk widersetzte sich einer Truppe von 300 bewaffneten Männern, die versuchten, in die Höhle einzudringen, und schaffte es, ihre Kinder zu retten, indem sie durch einen Gang im hinteren Teil der Höhle entkamen. Dieses Ereignis verdeutlicht die Widerstandsfähigkeit und Tapferkeit der indigenen Gemeinschaft und zeigt die historische Bedeutung der Höhle auf.
Fazit
Die Radiokarbon-Datierung der Kohlezeichnungen in der Gua Sireh Höhle hat wertvolle Einblicke in den indigenen Widerstand gegen Gewalt in Sarawak geliefert. Diese Zeichnungen, zusammen mit den mündlichen Überlieferungen der Bidayuh, bieten eine einzigartige Perspektive auf den historischen Kontext der Region. Die Veröffentlichung des vollständigen Forschungspapiers in PLOS ONE wird detailliertere Informationen über die Ergebnisse liefern und zum wachsenden Wissensschatz über malaysische Felskunst beitragen.