Forscher der NYU Grossman School of Medicine haben in einer neuen Studie eine Kombination von Behandlungen entwickelt, die das Wachstum von Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Mäusen sicher reduzieren konnte. Die Forschung konzentrierte sich auf Pankreaskarzinomzellen, die das Enzym Glutaminase verwenden, um die Aminosäure Glutamat in Glutamin umzuwandeln. Diese Form kann als Brennstoff verbrannt werden, um das schnelle Tumorwachstum aufrechtzuerhalten. Die Forscher verwendeten ein Medikament namens DRP-104, das darauf abzielt, dass Pankreaskarzinomzellen diese Energiequelle nicht nutzen können. In Kombination mit dem bereits vorhandenen Medikament Trametinib, das den extrazellulären signalregulierten Kinaseweg (ERK) blockiert, verbesserte es das Überleben bei Mäusen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs im Vergleich zur alleinigen DRP-104-Behandlung. Die Forscher planen weitere Untersuchungen, wie die Glutamin-Antagonisierung andere Mechanismen des Nährstoff-Scavenging bei Bauchspeicheldrüsenkrebs beeinflusst und ob diese Mechanismen ebenfalls angegriffen werden können. Die Studie wurde von verschiedenen Organisationen und Stipendien finanziert, und die Forscher haben finanzielle Interessen und Beziehungen zu verwandten Unternehmen offengelegt.

Einführung

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine hochaggressive und schwer zu behandelnde Krebsart mit begrenzten Therapieoptionen und einer niedrigen Überlebensrate. Forscher der NYU Grossman School of Medicine, der Abteilung für Strahlentherapie und des Perlmutter Cancer Center haben jedoch bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung einer neuen Kombination von Behandlungen erzielt, die vielversprechend ist, um das Wachstum von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu reduzieren.

Die Rolle von Glutaminase beim pankreatischen duktalen Adenokarzinom (PDAC)

Das pankreatische duktale Adenokarzinom (PDAC) ist die häufigste Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs und bekannt für sein rapidens Tumorwachstum. PDAC-Zellen nutzen ein Enzym namens Glutaminase, um die Aminosäure Glutamat in Glutamin umzuwandeln, eine Form, die als Brennstoff zur Aufrechterhaltung des Tumorwachstums verbrannt werden kann. Das Verständnis dieses Prozesses ist entscheidend für die Entwicklung wirksamer Behandlungen.

Die Rolle von Glutamin als Energiequelle

Glutamin ist eine essentielle Nährstoff für Krebszellen, die ihnen ein schnelles Wachstum und eine schnelle Vermehrung ermöglicht. Es liefert die notwendigen Bausteine für die DNA- und Proteinsynthese sowie für die Energieproduktion. Die Blockierung des Glutaminstoffwechsels kann das Wachstum von PDAC-Tumoren potenziell verlangsamen oder stoppen.

Die Entwicklung von DRP-104

DRP-104 ist ein Medikament, das gezielt die enzymatische Aktivität von Glutaminase anspricht. Indem dieses Enzym gehemmt wird, soll DRP-104 verhindern, dass PDAC-Zellen Glutamin als Energiequelle nutzen können. Dieser gezielte Ansatz zielt darauf ab, die Krebszellen von der Energie abzuschnüren, die sie für ihr Wachstum und ihre Vermehrung benötigen.

Die Rolle von Trametinib bei der Hemmung des ERK-Signalwegs

Neben der Hemmung des Glutaminstoffwechsels setzten die Forscher auch auf ein bereits vorhandenes Medikament namens Trametinib, das den extrazellulären signalregulierten Kinase (ERK) -Signalweg blockiert. Dieser Signalweg wird häufig bei Bauchspeicheldrüsenkrebs aktiviert und spielt eine wichtige Rolle beim Tumorwachstum und -überleben.

Verständnis des ERK-Signalwegs

Der ERK-Signalweg ist an verschiedenen zellulären Prozessen beteiligt, einschließlich Zellproliferation, Differenzierung und Überleben. Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs ist dieser Signalweg oft gestört, was zu unkontrolliertem Tumorwachstum führt. Durch die Blockade des Signalwegs mit Trametinib wollten die Forscher das Wachstum und Überleben von PDAC-Zellen behindern.

Der synergistische Effekt der Behandlungskombination

Die Kombination aus DRP-104 und Trametinib erwies sich in Mausmodellen als wirksamer bei der Reduzierung des Wachstums von Bauchspeicheldrüsenkrebs im Vergleich zur Behandlung mit DRP-104 allein. Dies deutet auf einen synergistischen Effekt hin, der die Wirksamkeit beider Medikamente erhöht und die Überlebensrate insgesamt verbessert.

Zukünftige Forschung und Implikationen

Der Erfolg dieser Studie eröffnet neue Möglichkeiten für die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Weitere Forschung ist erforderlich, um zu verstehen, wie die Glutamin-Antagonisierung andere Nährstoff-Ausbeutungsmechanismen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs beeinflusst und ob diese Mechanismen ebenfalls angegriffen werden können. Zusätzlich sind klinische Studien erforderlich, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Behandlungskombination am Menschen zu bestimmen.

Untersuchung anderer Nährstoff-Ausbeutungsmechanismen

Bauchspeicheldrüsenkrebszellen nutzen bekanntermaßen mehrere Nährstoff-Ausbeutungsmechanismen, um ihr Wachstum aufrechtzuerhalten. Das Verständnis und die Bekämpfung dieser Mechanismen könnten zu wirksameren Behandlungen führen, die die Krebszellen von essentiellen Nährstoffen abschneiden.

Klinische Studien und Übertragung auf die menschliche Behandlung

Obwohl die Ergebnisse dieser Studie vielversprechend sind, ist weitere Forschung erforderlich, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Behandlungskombination beim Menschen zu bestimmen. Klinische Studien werden eine entscheidende Rolle bei der Bewertung der Wirksamkeit dieses Ansatzes und seines Potenzials zur Verbesserung der Ergebnisse bei Bauchspeicheldrüsenkrebspatienten spielen.

Finanzierung und Offenlegung

Die von Forschern der NYU Grossman School of Medicine, der Abteilung für Strahlentherapie und des Perlmutter Cancer Centers durchgeführte Studie wurde von verschiedenen Organisationen und Stipendien unterstützt. Es ist wichtig zu beachten, dass die an dieser Studie beteiligten Forscher finanzielle Interessen und Beziehungen zu relevanten Unternehmen offengelegt haben. Transparenz und wissenschaftliche Integrität sind entscheidend, um unvoreingenommene Forschungsergebnisse zu gewährleisten.

Zusammenfassung

Die Entwicklung einer neuen Behandlungskombination mit DRP-104 und Trametinib bietet einen vielversprechenden Ansatz zur Reduzierung des Wachstums von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Durch die gezielte Bekämpfung von Enzymen des Glutaminstoffwechsels und des ERK-Signalwegs haben Forscher das Potenzial zur Hemmung des Tumorwachstums und zur Verbesserung der Überlebensrate gezeigt. Weitere Forschung und klinische Studien sind erforderlich, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Behandlungskombination beim Menschen vollständig zu bewerten. Diese Studie stellt jedoch einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs dar.

Quelle

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