Frauen mit ME/CFS haben tendenziell mehr Symptome und Begleiterkrankungen als Männer, so die ersten Ergebnisse der DecodeME-Studie, der weltweit größten Studie zu dieser Krankheit. Die Studie zeigt, dass Frauen mit ME/CFS, die länger als 10 Jahre erkrankt sind, im Alter zunehmend schwerere Symptome erfahren. Das Forschungsteam der University of Edinburgh ruft dazu auf, dass sich mehr Menschen mit ME/CFS in Großbritannien an der Studie beteiligen, um ihre Bemühungen zur Entwicklung wirksamer Behandlungsmöglichkeiten zu unterstützen. Die Studie bestätigt, dass Frauen 83,5% der ME/CFS-Patienten ausmachen. Zwei Drittel der Frauen und etwas mehr als die Hälfte der Männer berichteten mindestens von einer aktiven Begleiterkrankung, wobei das Reizdarmsyndrom am häufigsten auftrat. Frauen berichteten auch durchschnittlich von mehr Symptomen als Männer. Das weibliche Geschlecht und eine ME/CFS-Erkrankung von mehr als 10 Jahren gelten als Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf, bei dem sich die Symptome im Laufe der Zeit intensivieren. Im nächsten Schritt zielt die Studie darauf ab, weitere 6.000 Teilnehmer zu rekrutieren und die genetischen Faktoren der Krankheit zu erforschen. ME/CFS betrifft schätzungsweise mehr als eine Viertelmillion Menschen im Vereinigten Königreich und es gibt derzeit weder einen diagnostischen Test noch eine Heilung. Die Studie wird vom Medical Research Council und dem National Institute for Health and Care Research finanziert.

Einführung

ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Erschöpfungssyndrom) ist eine schwerwiegende Erkrankung, die weltweit eine beträchtliche Anzahl von Menschen betrifft. Die DecodeME-Studie der University of Edinburgh ist die bisher größte Studie ihrer Art, die entscheidende Aspekte von ME/CFS aufdecken soll. Neue Erkenntnisse aus dieser Studie beleuchten, wie sich die Krankheit bei Frauen im Vergleich zu Männern unterschiedlich manifestiert und unterstreichen den Bedarf an weiterer Forschung und verbesserten Behandlungsmöglichkeiten.

Messung der Schwere der Symptome

Eine der wichtigsten Erkenntnisse der DecodeME-Studie ist, dass Frauen mit ME/CFS tendenziell schwerere Symptome erleben als Männer. Diese Schlussfolgerung basiert auf selbst berichteten Daten, die von einer großen Anzahl von Teilnehmern gesammelt wurden. Diese Erkenntnisse haben wichtige Auswirkungen auf das Verständnis der Auswirkungen von ME/CFS auf das Leben von Frauen.

Symptome mit zunehmendem Alter bei Frauen

Die Studie zeigt weiterhin, dass Frauen, die seit mehr als 10 Jahren mit ME/CFS leben, im Laufe der Zeit wahrscheinlich immer schwerere Symptome erleben. Dies unterstreicht die langfristigen Auswirkungen von ME/CFS und den Bedarf an kontinuierlicher medizinischer Unterstützung und Managementstrategien für Frauen mit der Erkrankung.

Vergleich der Symptome bei Männern und Frauen

Neben der Schwere der Symptome ergab die DecodeME-Studie auch, dass Frauen mit ME/CFS im Durchschnitt eine höhere Anzahl von Symptomen im Vergleich zu Männern angeben. Diese Diskrepanz legt nahe, dass die Krankheit sich bei jedem Geschlecht unterschiedlich manifestieren kann, mit unterschiedlichen Symptomprofilen. Das Verständnis dieser Unterschiede kann dazu beitragen, zielgerichtete Behandlungspläne für Menschen basierend auf ihren spezifischen Bedürfnissen zu entwickeln.

Begleiterkrankungen

Die DecodeME-Studie untersuchte auch die Begleiterkrankungen, die oft mit ME/CFS einhergehen. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Männer als auch Frauen mit ME/CFS eine bedeutende Anzahl von mindestens einer begleitenden Erkrankung haben. Die häufigste Begleiterkrankung, die von den Teilnehmern gemeldet wurde, unabhängig vom Geschlecht, ist das Reizdarmsyndrom (IBS).

Höhere Prävalenz bei Frauen

Frauen haben nicht nur eine höhere Prävalenz von ME/CFS, sondern sind auch häufiger von Begleiterkrankungen betroffen als Männer. Dies unterstreicht die Komplexität und potenzielle Zusammenhänge von ME/CFS und anderen Gesundheitsproblemen bei Frauen und erfordert umfassende Behandlungsansätze, die diese verschiedenen Erkrankungen berücksichtigen.

Aufruf zur Teilnahme

Um weitere Erkenntnisse zu gewinnen und den Fortschritt der Studie fortzusetzen, ermutigt das DecodeME-Team aktiv Menschen mit ME/CFS in Großbritannien zur Teilnahme. Durch die Erweiterung der Teilnehmerzahl hoffen die Forscher, weitere wichtige Informationen über die genetischen Faktoren, die der Krankheit zugrunde liegen, zu erhalten.

Zukünftige Forschungsziele

Die nächste Phase der Studie zielt darauf ab, weitere 6.000 Teilnehmer zu rekrutieren und tiefer in die mit ME/CFS verbundenen genetischen Faktoren einzutauchen. Durch das Verständnis der genetischen Grundlagen der Krankheit können Forscher maßgeschneiderte Behandlungsmöglichkeiten auf Basis des individuellen genetischen Profils entwickeln.

Aktueller Stand von ME/CFS

ME/CFS ist eine herausfordernde Erkrankung, die eine beträchtliche Anzahl von Menschen in Großbritannien betrifft, auf geschätzte über eine viertel Million Personen. Derzeit steht kein diagnostischer Test für ME/CFS zur Verfügung und eine Heilung bleibt aus. Studien wie DecodeME, finanziert vom Medical Research Council und dem National Institute for Health and Care Research, bringen jedoch Hoffnung auf ein verbessertes Verständnis, Diagnose und Behandlung in der Zukunft.

Der Bedarf an wirksamen Behandlungsmöglichkeiten

Angesichts der hohen Prävalenz und der schwerwiegenden Natur von ME/CFS besteht ein dringender Bedarf an wirksamen Behandlungsmöglichkeiten. Die Ergebnisse der DecodeME-Studie, insbesondere in Bezug auf die unterschiedlichen Erfahrungen von Symptomen basierend auf Geschlecht und Krankheitsdauer, können die Entwicklung personalisierter Behandlungspläne unterstützen, die den spezifischen Bedürfnissen von Menschen mit ME/CFS gerecht werden.

Quelle

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