Forscher haben neue Karten von über 1.000 tief liegenden Erdrutschen in den Puget Lowlands im US-Bundesstaat Washington erstellt. Diese liefern Hinweise auf das letzte große Erdbeben entlang des Seattle Fault vor etwa 1.100 Jahren. In einer Studie, die im Bulletin of the Seismological Society of America veröffentlicht wurde, wurden Daten über die Lage der Erdrutsche mit neuen Datierungen kombiniert, die durch die Messung der Oberflächenrauheit der Erdrutsche ermittelt wurden. Die Forschung deutet darauf hin, dass das letzte bekannte große Erdbeben entlang des Seattle Fault ein Ereignis der Stärke 7 bis 7,5 war. Das Team entdeckte außerdem andere Erdrutsch-Cluster, die auf ältere Erdbeben entlang des Verwerfungssystems hindeuten könnten. Die in dieser Studie verwendete Methode, bei der die Rauheit der Erdrutsch-Oberflächen gemessen wird, bietet eine effektive Möglichkeit, Informationen über vergangene Erdbeben aus Erdrutschdaten zu gewinnen.

Einführung

In einer kürzlich veröffentlichten Studie in der Zeitschrift Bulletin of the Seismological Society of America haben Forscher neue Karten von über 1.000 tief sitzenden Erdrutschen in den Puget Lowlands im Bundesstaat Washington erstellt. Diese Karten liefern wertvolle Hinweise auf das letzte große Erdbeben entlang des Seattle Fault vor etwa 1100 Jahren.

Überblick

Die Studie kombiniert Daten über den Standort von tief sitzenden Erdrutschen mit neuen Daten, die durch die Messung der Oberflächenrauheit dieser Erdrutsche gewonnen wurden. Durch die Analyse der Muster und Eigenschaften dieser Erdrutsche konnten die Forscher Erkenntnisse über die vergangenen Erdbeben gewinnen, die entlang des Seattle Fault aufgetreten sind.

Kartierung von tief sitzenden Erdrutschen

Der erste Schritt der Forschung bestand darin, über 1.000 tief sitzende Erdrutsche in den Puget Lowlands im Bundesstaat Washington zu kartieren. Diese Erdrutsche werden durch die Bewegung der tektonischen Platten verursacht und können Indikatoren für vergangene seismische Aktivitäten sein.

Datensammlung

Die Forscher verwendeten verschiedene Datenquellen, darunter Luftaufnahmen und LiDAR (Light Detection and Ranging)-Technologie, um die tief sitzenden Erdrutsche zu identifizieren und zu lokalisieren. Diese Datenquellen lieferten detaillierte Informationen über das Ausmaß und die Verteilung der Erdrutsche.

Analysen und Ergebnisse

Nach der Kartierung der Erdrutsche analysierten die Forscher deren Eigenschaften wie Größe, Form und Verteilung. Diese Analyse enthüllte, dass die Erdrutsche in Clustern auftraten und mit vergangenen Erdbeben entlang des Seattle Fault in Verbindung gebracht werden können.

Bestimmung des Alters von Erdrutschen

Um den Zeitpunkt des letzten großen Erdbebens entlang des Seattle Fault zu ermitteln, mussten die Forscher das Alter der tief sitzenden Erdrutsche bestimmen. Dies wurde durch die Messung der Oberflächenrauheit der Erdrutsche erreicht.

Messung der Oberflächenrauheit

Die Oberflächenrauheit der Erdrutsche wurde mit einer Technik namens Laserprofilometrie gemessen. Dabei werden die Oberflächen der Erdrutsche mit Laserstrahlen abgetastet, um detaillierte Höhendaten zu erhalten.

Altersbestimmung

Durch den Vergleich der gemessenen Oberflächenrauheit der Erdrutsche mit der Oberflächenrauheit von Erdrutschen bekannter Altersgruppen konnten die Forscher das Alter der tief sitzenden Erdrutsche schätzen, die mit dem letzten großen Erdbeben entlang des Seattle Fault in Verbindung stehen.

Nachweis des letzten großen Erdbebens

Die Kombination aus der Kartierung von tief sitzenden Erdrutschen und der Bestimmung ihres Alters lieferte wertvolle Hinweise auf das letzte große Erdbeben entlang des Seattle Fault vor etwa 1.100 Jahren.

Magnituden des Erdbebens

Den Forschungsergebnissen zufolge handelte es sich bei dem letzten bekannten großen Erdbeben entlang des Seattle Fault um ein Ereignis mit einer Magnitude von 7 bis 7,5. Diese Magnitudenschätzung basiert auf der Größe und den Eigenschaften der tief sitzenden Erdrutsche, die mit dem Erdbeben in Verbindung stehen.

Hinweise auf ältere Erdbeben

Zusätzlich zu den Hinweisen auf das letzte große Erdbeben entdeckten die Forscher andere Cluster von tief sitzenden Erdrutschen, die auf ältere Erdbeben entlang des Seattle Fault hindeuten könnten.

Identifikation älterer Erdbeben

Durch die Analyse der Verteilung und Eigenschaften der Erdrutsch-Cluster waren die Forscher in der Lage, potenzielle ältere Erdbeben entlang des Seattle Fault zu identifizieren. Diese Erkenntnisse liefern weitere Informationen zur seismischen Geschichte der Region.

Bedeutung der Studie

Die in dieser Studie verwendete Methode, bei der die Rauheit der Erdrutschoberflächen gemessen wird, bietet eine neue und effektive Möglichkeit, Informationen über vergangene Erdbeben aus Daten von Erdrutschen zu gewinnen.

Verständnis des Erdbebenrisikos

Indem vergangene Erdbeben und ihre zugehörigen Erdrutsche untersucht werden, können Forscher das seismische Risiko in den Puget Lowlands im Bundesstaat Washington besser verstehen. Diese Informationen sind entscheidend für die Implementierung wirksamer Maßnahmen zur Erdbeben-Vorsorge und -Minderung.

Verbesserung seismischer Modelle

Die aus der Kartierung von tief sitzenden Erdrutschen und der Bestimmung ihres Alters gewonnenen Daten können zur Verbesserung seismischer Modelle und Vorhersagen verwendet werden. Dieses Wissen trägt zur Entwicklung genauerer Modelle für die Vorhersage von Erdbeben und zur Gefahrenbewertung bei.

Fazit

Die Kartierung von über 1.000 tief sitzenden Erdrutschen in den Puget Lowlands im Bundesstaat Washington, kombiniert mit der Bestimmung ihres Alters, hat wertvolle Hinweise auf das letzte große Erdbeben entlang des Seattle Fault vor etwa 1.100 Jahren geliefert. Die in dieser Studie verwendete Methode stellt einen kraftvollen neuen Ansatz dar, um Informationen über vergangene Erdbeben aus Erdrutschen zu gewinnen und trägt zu unserem Verständnis von seismischer Aktivität und Erdbebenrisiken in der Region bei.

Quelle

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