Neue Forschungsergebnisse der Aalto-Universität legen nahe, dass Müdigkeit während virtueller Meetings durch geistige Unterforderung und Langeweile verursacht wird, im Gegensatz zu früheren Studien, die sie auf geistige Überforderung zurückführten. Die Studie wurde von Assistenzprofessorin Niina Nurmi geleitet und untersuchte 44 Wissensarbeiter in fast 400 Meetings. Dabei wurden die Herzfrequenzvariabilität gemessen, um Ermüdungserlebnisse zu bewerten. Das Team kombinierte physiologische Methoden mit ethnografischer Forschung, um die Quellen menschlicher physiologischer Reaktionen zu identifizieren. Mitarbeiter, die nicht in ihre Arbeit eingebunden waren, wurden während Remote-Meetings schnell schläfrig, während stark eingebundene Personen aktiv blieben. Virtuelle Meetings haben begrenzte kognitive Hinweise und sensorische Eingaben, was es schwieriger macht, sich zu konzentrieren im Vergleich zu persönlichen Treffen. Teilnehmer neigen dazu, mit anderen Dingen zu beschäftigen, was das Gehirn beansprucht und sie daran hindert, sich vollständig auf das Meeting einzulassen. Nur hoch automatisierte Aufgaben wie Gehen können effektiv während virtueller Meetings erledigt werden.
Einführung
Virtuelle Meetings sind heute die Norm in der Remote-Arbeitsumgebung. Viele Menschen verspüren jedoch Schläfrigkeit während dieser Meetings, was sich negativ auf die Produktivität und Engagement auswirkt. Eine kürzlich durchgeführte Studie der Aalto-Universität stellt die bisherige Annahme in Frage, dass die mentale Überlastung die Hauptursache für Schläfrigkeit während virtueller Meetings ist. Dieser Artikel wird sich mit den Ergebnissen der von Assistenzprofessorin Niina Nurmi und ihrem Team durchgeführten Studie befassen, die Licht auf die wahren Ursachen von Schläfrigkeit während virtueller Meetings wirft.
Die Studie und Methodik
Assistenzprofessorin Niina Nurmi und ihr Team führten eine Studie mit 44 Wissensarbeitern durch, die an nahezu 400 Meetings teilnahmen. Die Forscher maßen die Herzfrequenzvariabilität, um Müdigkeitserlebnisse während dieser Meetings zu bewerten. Durch Kombination physiologischer Methoden mit ethnografischer Forschung zielt das Team darauf ab, die Quellen menschlicher physiologischer Reaktionen auf virtuelle Meetings zu identifizieren.
Widerspruch zu früheren Studien: Mentale Unterforderung und Langeweile
Die Ergebnisse der Studie widersprechen früheren Untersuchungen, die Schläfrigkeit während virtueller Meetings auf mentale Überlastung zurückführten. Stattdessen legt die Studie nahe, dass Schläfrigkeit hauptsächlich durch mentale Unterforderung und Langeweile verursacht wird. Teilnehmer, die nicht in ihre Arbeit eingebunden waren, wurden während Remote-Meetings schnell schläfrig, während diejenigen, die stark engagiert waren, aktiv und aufmerksam bleiben konnten.
Virtuelle Meetings bieten nicht die kognitiven Hinweise und sensorischen Reize, die bei persönlichen Treffen vorhanden sind. Dadurch fällt es den Teilnehmern schwerer, die Konzentration aufrechtzuerhalten und sich zu engagieren. Die begrenzten visuellen und auditiven Reize tragen zur mentalen Unterforderung bei, die zu Langeweilegefühlen und letztendlich zur Schläfrigkeit führen kann.
Multitasking und mangelndes Engagement
Einer der Hauptfaktoren, die zu Schläfrigkeit während virtueller Meetings beitragen, ist die Neigung zum Multitasking. Aufgrund der begrenzten kognitiven Hinweise und sensorischen Reize engagieren sich die Teilnehmer möglicherweise gleichzeitig in anderen Aufgaben. Dieses Multitasking kann jedoch geistig anstrengend sein und verhindert eine vollständige Beteiligung am Meeting.
Hochautomatisierte Aufgaben wie Gehen können während virtueller Meetings effektiv durchgeführt werden, ohne das Engagement wesentlich zu beeinträchtigen. Aufgaben, die eine höhere kognitive Verarbeitung erfordern, wie das Überprüfen von E-Mails oder das Surfen im Internet, können die Aufmerksamkeit ablenken und somit zu mentaler Unterforderung und letztlich zu Schläfrigkeit beitragen.
Die Bedeutung von Engagement und aktiver Teilnahme
Die Studie betont die Bedeutung von Engagement und aktiver Teilnahme während virtueller Meetings, um Schläfrigkeit zu vermeiden. Personen, die aktiv an der Diskussion beteiligt sind und eine Verbindung spüren, haben weniger Wahrscheinlichkeit für mentale Unterforderung und Langeweile.
Um das Engagement während virtueller Meetings zu verbessern, ist es wichtig, die Teilnehmer zur aktiven Teilnahme zu ermutigen, Fragen zu stellen und Input zu geben. Die Schaffung von Möglichkeiten zur Interaktion und Zusammenarbeit kann dazu beitragen, die begrenzten kognitiven Hinweise und sensorischen Reize in virtuellen Umgebungen zu kompensieren.
Fazit
Schläfrigkeit während virtueller Meetings wird hauptsächlich durch mentale Unterforderung und Langeweile verursacht, im Gegensatz zu früheren Studien, die sie auf mentale Überlastung zurückführten. Die begrenzten kognitiven Hinweise und sensorischen Reize in virtuellen Meetings erschweren es, die Konzentration und das Engagement aufrechtzuerhalten, was zu Schläfrigkeit führt. Teilnehmer, die nicht aktiv eingebunden sind, neigen möglicherweise zum Multitasking, was die mentale Unterforderung weiter verstärken kann. Um der Schläfrigkeit während virtueller Meetings entgegenzuwirken, ist es wichtig, Engagement und aktive Teilnahme zu fördern und Möglichkeiten zur Interaktion und Zusammenarbeit zu schaffen.