Eine Studie von Forschern des University of Maryland School of Medicine hat ergeben, dass eine signifikante Anzahl von Patienten, die an Beatmungsgeräten in Krankenhäusern und Langzeitpflegeeinrichtungen lagen, zwei lebensbedrohliche Krankheitserreger in sich trugen. Die Studie, veröffentlicht im Journal of the American Medical Association, identifizierte das Vorhandensein von Acinetobacter baumannii bei fast 31% der beatmeten Patienten und Candida auris bei knapp 7% der Patienten. Die Forschung wurde in Zusammenarbeit mit dem Marylander Gesundheitsministerium durchgeführt und auf der Jahresversammlung der Infectious Disease Society of America vorgestellt.
Die Untersuchung ergab, dass Patienten in Langzeitpflegeeinrichtungen, wie Pflegeheimen, eher mit diesen Krankheitserregern besiedelt waren als Patienten in Krankenhäusern. A. baumannii und C. auris gelten laut dem Centers for Disease Control and Prevention als aufstrebende Krankheitserreger und globale Gesundheitsbedrohungen. C. auris ist ein Pilz, der sich vor allem in Krankenhäusern, hauptsächlich bei hospitalisierten Patienten an Beatmungsgeräten, verbreitet und ältere Menschen sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem besonders gefährdet sind. A. baumannii, ein Bakterium, stellt ebenfalls eine Gefahr für diese vulnerablen Patienten dar und hat im Laufe der Zeit zunehmend Resistenzen gegen die meisten Antibiotika entwickelt.
Die Forscher entnahmen Kulturabstriche von 482 an Beatmungsgeräten angeschlossenen Patienten in Marylander Gesundheitseinrichtungen zwischen März und Juni. Ein Drittel der Akutkrankenhäuser und 94% der Langzeitpflegeeinrichtungen wiesen das Vorhandensein von A. baumannii bei mindestens einem Patienten auf, während C. auris bei knapp 5% der hospitalisierten Patienten und 9% der Patienten in Langzeitpflegeeinrichtungen nachgewiesen wurde.
Die Studie betont, dass ein positives Testergebnis für diese Krankheitserreger nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Patienten aktive Infektionen haben, aber die Identifizierung besiedelter Patienten kann helfen, die Ausbreitung auf andere Personen einzudämmen. Im Jahr 2022 meldeten staatliche und lokale Gesundheitsämter in den USA 2377 klinische Fälle dieser Infektionen, ein drastischer Anstieg im Vergleich zu weniger als 500 Fällen im Jahr 2019. Maryland allein meldete 46 Fälle im Jahr 2022. Obwohl Gesundheitspersonal kein signifikantes Risiko hat, können diese Infektionen für Patienten mit geschwächtem Immunsystem tödlich sein, und die Übertragung kann über kontaminierte Hände, Geräte oder Kleidung erfolgen.
Dr. Anthony Harris, der Leiter der Studie, betont die Notwendigkeit einer erhöhten Überwachungstestung in Gesundheitseinrichtungen im ganzen Land, um der wachsenden Herausforderung der aufsteigenden, antibiotikaresistenten Krankheitserreger zu begegnen. Er schlägt Maßnahmen wie eine strengere Verwendung von Einweghandschuhen und -kitteln zwischen den Patienten und die Verwendung von Chlorhexidin-Bädern zur Desinfektion vor. Die Studie wurde durch einen Zuschuss des Centers for Disease Control and Prevention finanziert und mehrere UMSOM-Fakultätsmitglieder waren als Co-Autoren beteiligt. Der Dekan der UMSOM fordert landesweite Überwachungsstudien angesichts der hohen Sterblichkeitsrate bei C. auris-Infektionen und deren Vorhandensein in fast 50 Bundesstaaten.
Einführung
Eine Studie des University of Maryland School of Medicine (UMSOM) hat gezeigt, dass eine hohe Anzahl von beatmeten Patienten in Krankenhäusern und Langzeitpflegeeinrichtungen mit den lebensbedrohlichen Pathogenen Acinetobacter baumannii und Candida auris infiziert sind. Die Ergebnisse dieser Studie, die in der Zeitschrift Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurden, verdeutlichen die Notwendigkeit einer verstärkten Überwachung und präventiven Maßnahmen, um der wachsenden Herausforderung durch aufkommende antibiotikaresistente Pathogene zu begegnen.
Hintergrund zu Acinetobacter baumannii und Candida auris
Acinetobacter baumannii ist ein Bakterium, das aufgrund seiner neu aufgetretenen Antibiotikaresistenz zu einer globalen Gesundheitsbedrohung geworden ist. Candida auris hingegen ist ein Pilz, der sich hauptsächlich in Gesundheitseinrichtungen verbreitet und vor allem hospitalisierte Patienten, die beatmet werden, betrifft. Diese Pathogene stellen eine besondere Gefahr für ältere Menschen und solche mit geschwächtem Immunsystem dar.
Acinetobacter baumannii
Acinetobacter baumannii ist ein Bakterium, das eine Bedrohung für gefährdete Patienten darstellt. Im Laufe der Zeit hat es eine Resistenz gegen die meisten Antibiotika entwickelt, was die Behandlung erschwert. Das Centers for Disease Control and Prevention (CDC) erkennt A. baumannii als aufkommenden Erreger und als erhebliches globales Gesundheitsproblem an.
Candida auris
Candida auris ist ein Pilz, der sich hauptsächlich in Gesundheitseinrichtungen verbreitet, insbesondere bei hospitalisierten Patienten, die beatmet werden. Dieser Erreger ist aufgrund seiner Fähigkeit, gegen Antimykotika resistent zu werden, besorgniserregend. Patienten mit geschwächtem Immunsystem sind besonders anfällig für C. auris-Infektionen.
Studienergebnisse
Die Forscher entnahmen Kulturtupfer von 482 mechanisch beatmeten Patienten in Gesundheitseinrichtungen in Maryland. Die Studie ergab:
Prävalenz von Acinetobacter baumannii
- Fast 31% der beatmeten Patienten waren mit Acinetobacter baumannii besiedelt.
- Eine Drittel der Akutkrankenhäuser und 94% der Langzeitpflegeeinrichtungen hatten mindestens einen Patienten, der mit A. baumannii besiedelt war.
Prävalenz von Candida auris
- Etwa 7% der Patienten waren mit Candida auris besiedelt.
- C. auris wurde bei knapp 5% der hospitalisierten Patienten und 9% der Patienten in Langzeitpflegeeinrichtungen gefunden.
Auswirkungen und Empfehlungen
Die Studie verdeutlicht die Bedeutung der Identifizierung von besiedelten Patienten, um die Ausbreitung dieser Erreger innerhalb von Gesundheitseinrichtungen einzudämmen. Obwohl ein positives Testergebnis für diese Erreger nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Patienten aktive Infektionen haben, ist es wichtig, angemessene Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Die Forscher schlagen die folgenden Maßnahmen vor:
Erhöhte Surveillance-Tests
Es besteht die Notwendigkeit erhöhter Surveillance-Tests in Gesundheitseinrichtungen bundesweit, um der wachsenden Herausforderung durch aufkommende antibiotikaresistente Erreger zu begegnen. Regelmäßige Tests können helfen, besiedelte Patienten zu identifizieren und eine weitere Übertragung zu verhindern.
Striktere Verwendung von Einweghandschuhen und -kittel
Gesundheitspersonal sollte strikt Einweghandschuhe und -kittel bei der Betreuung von Patienten einsetzen. Dies kann dazu beitragen, Kreuzkontaminationen und die Ausbreitung der Erreger zu verhindern.
Verwendung von Chlorhexidin-Bädern zur Desinfektion
Die Anwendung von Chlorhexidin-Bädern kann als präventive Maßnahme zur Desinfektion von Patienten eingesetzt werden und das Risiko einer Besiedlung und Infektion mit diesen Erregern verringern.
Sichtweise und Empfehlungen des CDC
Das CDC erkennt die hohe Sterblichkeitsrate im Zusammenhang mit Candida auris-Infektionen sowie das Vorhandensein in fast 50 Bundesstaaten an. Sie empfehlen nationale Überwachungsstudien, um das Ausmaß des Problems zu bewerten und wirksame Strategien zur Bekämpfung dieser aufkommenden antibiotikaresistenten Pathogene zu entwickeln.
Durch proaktives Handeln und die Durchführung erhöhter Überwachungsmaßnahmen können Gesundheitseinrichtungen das Infektionsrisiko durch Acinetobacter baumannii und Candida auris reduzieren und die Gesundheit und das Wohlbefinden gefährdeter Patienten schützen.