Ein Forschungsteam unter der Leitung von Associate Professor Kim Ravnskjaer von der SDU hat herausgefunden, dass bestimmte Darmhormone einen positiven Einfluss auf die Bildung von Narbengewebe in der Leber, auch bekannt als Leberfibrose, haben können. Die Leberfibrose tritt häufig bei Lebererkrankungen wie MASLD und MASH auf und kann derzeit nicht geheilt werden. Bisherige Behandlungen konzentrieren sich darauf, die zugrunde liegenden Ursachen zu behandeln, beseitigen jedoch nicht die Fibrose. Das Team entdeckte Veränderungen in Sternzellen, die eine Rolle bei der Bildung von Fibrose spielen, und fand heraus, dass diese Zellen durch Exposition gegenüber bestimmten Darmhormonen, insbesondere dem vasoaktiven intestinalen Polypeptid (VIP), deaktiviert werden können. Diese Erkenntnis könnte potenziell zur Entwicklung von synthetischen Hormonen führen, die diese Zellrezeptoren gezielt ansprechen und einen neuen Ansatz zur Behandlung von Leberfibrose bieten. Das Team beobachtete diese Veränderungen zunächst bei Mäusen, die mit einer fett- und zuckerreichen Diät gefüttert wurden, und bestätigte später die gleichen Veränderungen in menschlichen Lebergewebsproben. Weitere Forschungen sind erforderlich, um Sternzellen und deren Rezeptoren in Patientenproben besser zu verstehen. Die Studie wurde von verschiedenen Forschungsstiftungen unterstützt.

Einführung

Die Bildung von Narbengewebe in der Leber, bekannt als Leberfibrose, ist eine häufige Folge von Lebererkrankungen wie MASLD und MASH. Die Leberfibrose hat derzeit keine Heilung, die verfügbaren Behandlungen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen anstatt auf die Beseitigung der Fibrose selbst. Ein Forschungsteam unter der Leitung von Associate Professor Kim Ravnskjaer von der SDU hat jedoch herausgefunden, dass bestimmte Darmhormone möglicherweise einen positiven Einfluss auf die Bildung von Narbengewebe in der Leber haben könnten.

Die Rolle der Sternzellen bei der Leberfibrose

Sternzellen spielen eine wichtige Rolle bei der Bildung von Fibrose in der Leber. Diese Zellen werden durch Leberverletzungen oder Entzündungen aktiviert und fördern anschließend die Ablagerung von Narbengewebe. Das Verständnis der Mechanismen, die an der Aktivierung von Sternzellen beteiligt sind, ist entscheidend für die Entwicklung effektiver Behandlungen gegen Leberfibrose.

Das Forschungsteam unter der Leitung von Associate Professor Kim Ravnskjaer beobachtete während ihrer Studie signifikante Veränderungen bei den Sternzellen. Diese Veränderungen legten nahe, dass Sternzellen durch die Exposition gegenüber bestimmten Darmhormonen deaktiviert werden könnten.

Einfluss von Darmhormonen auf Sternzellen

Während der Untersuchungen entdeckte das Team, dass die Exposition aktiver Sternzellen gegenüber bestimmten Darmhormonen eine deaktivierende Wirkung auf diese Zellen hatte. Ein Hormon zeigte besonders vielversprechende Ergebnisse – das vasoaktive intestinale Polypeptid (VIP). Das Vorhandensein von VIP führte dazu, dass die Sternzellen in einen inaktiven Zustand zurückkehrten und somit die Bildung von Narbengewebe gehemmt wurde.

Potenziale Entwicklung synthetischer Hormone

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass synthetische Hormone, die die Rezeptoren der Sternzellen ansprechen, möglicherweise einen neuen Ansatz zur Behandlung von Leberfibrose ermöglichen könnten. Durch die Nachahmung der deaktivierenden Wirkung von Darmhormonen wie VIP könnten diese synthetischen Hormone einen gezielten Ansatz bieten, um die Bildung von Narbengewebe in der Leber zu verhindern.

Validierung an Mäusen und menschlichen Lebergewebsproben

In den Anfangsstadien der Studie beobachtete das Forschungsteam die Veränderungen bei den Sternzellen und die deaktivierende Wirkung von Darmhormonen bei Mäusen, die mit einer fett- und zuckerreichen Diät gefüttert wurden. Anschließend bestätigte das Team die gleichen Veränderungen und die deaktivierende Wirkung an menschlichen Lebergewebsproben.

Die Validierung der Ergebnisse an menschlichen Lebergewebsproben ist ein bedeutender Schritt, da dies darauf hindeutet, dass der potenzielle Einfluss von Darmhormonen auf die Bildung von Narbengewebe auch auf menschliche Patienten mit Leberfibrose übertragbar sein könnte.

Zukünftige Forschung und Implikationen

Obwohl die Ergebnisse dieser Studie vielversprechend sind, sind weitere Forschungen erforderlich, um ein besseres Verständnis der Sternzellen und ihrer Rezeptoren in Patientenproben zu erlangen. Dies wird dazu beitragen, das Potenzial der gezielten Ansprache dieser Rezeptoren mit synthetischen Hormonen als Behandlung für Leberfibrose zu validieren.

Bei erfolgreichem Verlauf könnte die Entwicklung von synthetischen Hormonen, die die Rezeptoren der Sternzellen effektiv ansprechen, einen neuartigen therapeutischen Ansatz bieten, um Leberfibrose in Zukunft zu behandeln. Solche Behandlungen könnten möglicherweise die Bildung von Narbengewebe stoppen oder umkehren und die Prognose für Patienten mit Lebererkrankungen verbessern.

Schlussfolgerung

Die von Associate Professor Kim Ravnskjaer geleitete Studie legt nahe, dass bestimmte Darmhormone, insbesondere das vasoaktive intestinale Polypeptid (VIP), einen positiven Einfluss auf die Bildung von Narbengewebe bei Leberfibrose haben könnten. Durch die Deaktivierung von Sternzellen, die eine wichtige Rolle bei der Bildung von Fibrose spielen, könnten diese Hormone möglicherweise einen neuen Weg zur Behandlung von Leberfibrose bieten. Weitere Forschung ist jedoch erforderlich, um diese Ergebnisse zu validieren und die Entwicklung synthetischer Hormone zu erforschen, die die Rezeptoren der Sternzellen ansprechen.


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